intentionen

Kommunikation und Raum

Woher kommt es, dass man als Grafikdesigner in die Architektur hinein geht und sich dann noch speziell dem Thema kommunikativer Abläufe widmet?

Auf jeden Fall nicht von ungefähr. Zunächst müssen Orte und Gebäude überhaupt vorhanden sein. Dazu die Menschen und eine Stimmung, die einen berühren und packen können. Das war so in Ulm der 60er Jahre, in der Aula der Fachhochule für Technik mit ihrer großen offenen Treppenanlage.
Der Architekt: Günter Behnisch.

Der Raum, voller Menschen und Diskussionen, keine Sitz- oder Rangordnung, die Treppe dicht besetzt, Plakate und Wandzeitungen, eine anarchische Ordnung. So muss Demokratie sein ! Und so hat die Situation eines Raumes nachhaltig Gefühle und Handlungen ausgelöst.

Typografische Bilder sind für uns Spiegel der Nutzungen von Räumen und Orten. Dabei die Architektur nicht verletzen, sondern immer das Bestreben, sich in den Kontext zu fügen und das Umfeld fortzuführen. Eine Benutzungsebene für die Architektur, die mit der richtigen Wahl der Mittel nicht zuletzt auch zur Schonung und zu ihrem Werterhalt beiträgt.

Design ist nicht beliebig – Plädoyer für Klarheit

Bereits zur Vorlage erster Entwürfe gehen viele Stunden Recherchen, konzeptionelle und konkret gestaltende Arbeit voraus. Bis zur endgültigen Präsentation liegt ein ganzer Strang von Entscheidungsfindungen hinter uns.

Gestaltungswege sind in allen unseren Metiers zunächst pyramidenförmig er­geb­nis­offen. In der Architektur nähern wir uns einem Ort von außen und schauen darauf, wie er auf uns wirkt. Wir stellen Fragen zur Geschichte und zum Hintergrund, betrachten Sichtbeziehungen und entwickeln Vorstellung zu Material und Farbe. Dies alles bildet die Grundlage für eine umfassende und tragfähige Typologie.

Mit jedem Schritt wird das mögliche Ziel klarer. Es ist unsere Überzeugung, dass Gestaltungslösungen wesentlich auf Entscheidungsfindungen beruhen. Schlechte Gestaltung kommt nicht in die Tüte und nichts liegt uns ferner als Beliebigkeit.

Wir machen vorgeschlagene Lösungen deutlich und suchen über die Nach­voll­zieh­bar­keit die Akzeptanz und Zustimmung gegenüber dem Auftraggeber und den Nutzern.

Design und bewusst sein

Sinngebend, nachhaltig und ökologisch - klingt gut, ist gut, tut gut. Wir alle möchten das erreichen, bemühen und engagieren uns dafür und haben doch auch unsere Vorbehalte. Nicht gegenüber der Sinngebung ökologischer Notwendigkeiten, sondern schlicht und einfach der Ehrlichkeit gegenüber.

- Ökologie kostet, aber wir sollen doch immer auch die günstigsten sein.
- Ökologie benötigt Zeit, die haben die Projekte in der Regel nicht.
- Ökologie braucht neue Wertschöpfungen, die Bewertung der Produktionsstandorte spielt jedoch in der Regel keine Rolle.

Die Antwort geben wir uns daher selber und durch die Arbeiten an unsere Kunden weiter. Qualität, Sorgfalt und klassisch gute Gestaltung.

So kann bis heute eines unserer ersten Projekte in Neckarsulm noch begutachtet werden. Das Sport- und Kulturzentrum ‚ballei‘ aus dem Jahr 1978. Das erste Projekt zudem, bei dem Grafik bewusst in den öffentlichen Raum hinein wirkt. Eine bildhafte Brücke in der architektonischen zwischen Gebäude und Stadt.

Analysieren, Lösungen denken, schön gestalten –
Design ist ein Prozess und macht Arbeit.

Die Frage steht immer im Raum und im Gespräch ganz vorne: was kostet es?

Seriös ist für uns nur eine Auftragsentwicklung, die auf einer habhaften Grundlage gründet. Diese muss erarbeitet werden. Die erste Stufe ist ein Konzeptentwurf.

Der Vorteil hierin besteht für alle Seiten. Für den Kunden ist frühzeitig erkennbar, was er bekommt, kann seine Meinung bilden und gewünschte Änderungen kommunizieren. Komplexität, Zielsetzung und Qualitätsanspruch kommen zur Sprache. Die Kostennote wird auf einer vernünftige Grundlage erstellt.

An Wettbewerben beteiligen wir uns nur auf der Grundlage eines Bear­bei­tungs­honorars, einer angemessenen Preisstruktur und wenn die Aufgabenstellung der Form nach visuellen Gestaltungsprinzipien entspricht. Ein geregeltes Wett­bewerbs­system – vergleichbar der Architektur – würde auch für unsere Gestaltungsdiszplin Vorteile und Transparenz schaffen.